Alaskareise 2024

Dani Christen und Sandra Burger

Vielleicht-Erstbesteigung vom Mount Chinitna

Der Mount Chinitna ist 3150 ft hoch (960 m) und wir starten direkt am Meer, also bei Null.

Wir haben uns schon ein paar Mal umgesehen, wo der Start möglich wäre. Der Einstieg ist an den meisten Stellen felsig und steil. An einer Stelle ist ein Wasserfall. Diesem entlang geht es mit leichter Kletterei. Jedoch sind die Steine recht glitschig, also ist grosse Vorsicht geboten. Danach startet ein Teilstück von ca. einer Stunde, dass wirklich überhaupt nicht lohnenswert ist. Wir machen uns einen Weg mit der Machete durch mannshohe wilde Himbeeren und extrem stachlige Teufelskrallen. Zwei drei Mal sind wir kurz davor abzubrechen. Ein paar Tannen die wir höher oben sehen, ermutigen uns weiterzugehen. Tatsächlich werden diese Dickicht-Felder ab und zu durch meterhohe Farnfelder abgelöst was deutlich einfacher geht. Hier sehen wir ein paar Schneefelder, welche entgegen einem kleinen Grat gehen. Wir gehen in Richtung dieser Felder. Über den Schnee hochzusteigen, ist nach all dem Gestrüpp eine Wohltat. Oberhalb durchqueren wir, unwissend was dahinter kommt, ein dichtes Wäldli und siehe da, wir kommen auf einen kleinen Grat und sehen unmittelbar vor uns den Gipfel. Aber halt, das ist gar nicht der Gipfel, den wir vom Cabin aus sehen. Dieser sehen wir auch, aber er ist weniger hoch, also nur ein Vorgipfel. Der Weg zum richtigen Gipfel sieht nun aber sehr spassig aus. Wir queren ein grosses Schneefeld hinauf und das letzte Stück ist leichte Kletterei. Oben ist der Gipfel wieder grasbewachsen und hat Büsche und Blumen. Die Aussicht ist atemberaubend und es hat sich gelohnt. Da uns aber der Vorgipfel doch ein bisschen den Ausblick nimmt zur Chinitna Bay, machen wir über einen kleinen Grat eine zirka halbstündige Überschreitung und gehen auch noch auf den anderen Gipfel. Hier sehen wir nun sämtliche Cabins, unsere Bärenwiese und viele bekannte Stellen. Der Rückweg gehen wir im oberen Teil über eine andere Route direkt vom zweiten Gipfel. Auf diesem Pfad begegnen wir einem Schwarzbär. Dieser erschrickt und rennt vorerst weg, zeigt sich aber dann noch mal und scheint aber friedlich zu sein. Wir kommen dann wieder in unseren Pfad. Unten auf Meereshöhe hat ein weitsichtiger Mensch zwei Büchsen Bier deponiert. Wir sind froh, dass wir uns nicht schon nach der ersten Stunde ergeben haben. Für den Aufstieg hatten wir rund 4.5 Stunden und für den Abstieg vielleicht zwei Stunden. Es ist anzumerken, dass keine einfache Tour war und es doch einige Gefahren birgt. Man muss auf Wetter achten, auf Eppe und Flut, auf die Bären, und man muss langärmlig sein und Werkzeug haben für die Stauden zu räumen. Schwindelfrei sein und etwas geübt im Klettern ist ebenfalls ein Vorteil. Unser Fazit, wir sind froh, dass wir heil wieder unten sind, das Gipfelerlebnis war wirklich haarsträubend aber ein zweites Mal würden wir es wohl nicht machen wollen.